Lauschbetrieb



Opfer der Deutschen Bahn (?) – Teil 1

Vorwort:
Achja ich vermisse meinen kleinen Laptop … aber ich denke nicht, dass er in nächster Zeit sich wieder im Internet tummeln wird, weil doch sehr komplexe technische Probleme aufgetaucht sind und die wollen sich einfach nicht beheben lassen. Dennoch versuche ich ein paar Blogtexte zu veröffentlichen und wenn möglich sogar einen Podcast, aber das wird sich etwas schwierig gestalten. Ich arbeite dran, versprochen. Hier kommt erst einmal der erste Teil von einem neuen Blog, den ich noch nicht ganz fertig gestellt habe, aber ich hoffe, er gefällt euch trotzdem.

Wieder einmal ist die Deutsche Bahn im Streik und ganz Deutschland flucht, weil sie nicht zur Arbeit kommen oder spontan an anderen Stellen gestreikt wird als vorher angesagt. So fällt es einem doch immer schwerer seine Reisen zu planen und seit neuestem gibt es auch keine tolle, kostenlose Hotline mehr, die einem weiterhilft.
Wie dem auch sei, so habe ich als Bahn-Opfer doch einige schöne Stunden verlebt zwischen den ewigen Flüchen gegen die Deutsche Bahn und dem stundenlangen Diskutieren mit den netten Menschen der Bahn Hotline. Ich bereue es auch nicht, dass ich nicht auf mein nicht vorhandenes Auto umgestiegen bin oder einen exorbitanten teuren Flug gebucht habe.
Erst neulich hatte ich das Vergnügen einen meiner kostbaren Tage im riesigen Wirrwarr des Streiks verbringen zu dürfen, weil ich mich auf eine mehrere Stunden lange (etwa 8 bis 9) Fahrt begab. Dabei habe ich die Vorzüge des Streiks live am eigenen Leib erfahren können. Ihr glaubt mir nicht? Dann lest nur weiter 😉
Mein Reiseziel war Reutlingen und mein Ausgangspunkt die wunderbare Kleiststadt, direkt an der Oder gelegen. Mit starken Bedenken stieg ich morgens in den Bus um dann am Bahnhof die freudige Nachricht zu vernehmen, dass wider allen Erwartungen in der Streikzeit ein Zug nach Berlin fuhr. Natürlich bin ich sofort aufgesprungen und hatte die einmalige Chance in einem völlig überfüllten Zug neue Sprachen zu lernen. Und zwar von den netten Mitfahrgästen, die sich in übermäßiger Lautstärke in ihrer Muttersprache durch das ganze Zugabteil unterhielten. Leider habe ich von meiner Privatstunde jedoch nicht viel behalten, weil ich eher damit beschäftigt war, unter meinem Tisch heimlich eine Zeitung zu lesen (von der ich leider auch nicht viel behalten habe).

In Berlin angekommen, oder eher davor, durfte ich meine Zeit mit Warten direkt vor dem Ostbahnhof verbringen, da aufgrund überfüllter Gleise der Zug nicht in den Bahnhof einfahren konnte. Langsam zogen die Minuten dahin und der Zeitpunkt, an dem mein ICE fahren sollte, rückte nicht aufhaltbar immer näher. Natürlich nutzte ich meine Zeit effektiv und habe durch intensives Fluchen mehrere hundert Kalorien auf einmal verbrannt. Von den netten Mitarbeitern der Bahn Hotline wurde mir mehrere hundert Mal versichert, dass mein ICE pünktlich abfahren (da dieser nach der offiziellen Streikzeit losfahren sollte) und ich fragte mich, was die Lokführer überhaupt richtig konnten, wenn sie noch nicht mal eine halbe Stunde Verspätung (wenn man sie mal braucht) zustande bringen können.
Nach einer Ewigkeit rollten wir doch endlich in den Ostbahnhof ein und erfreut stellte ich fest, dass mein ICE noch nicht losgefahren war.

Die Bahn kommt (nicht)
(Foto von J. Uwe Creative Commons)


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